Der Tag des Zunftrats begann mit einem stärkenden Zunftratsessen im Gasthaus „Goldener Stern“ für die geladenen Gäste rund um den Zunftoberen Müllermeister Jochen, der Scholz. Dieser begrüßte seine Gäste und gewährte einen alles erschließenden Einblick in die Zunft der Müller und für so manchen Gast erschloss sich der historische Sinn für Sprichwörter wie „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“.

Ortsgendarm Werner Stephan begrüßte den Präsidenten Stefan Schulz, der von weiteren witzigen Frotzeleien verschont blieb, da er bereits bei der Narrenringeröffnungssitzung schon zweimal den Kopf gewaschen bekommen hatte und den Vize-Präsident Dirk Steger – der weit über die Grenzen von Lauda bekannt für seine KI (Königshöfer Intelligenz).

Auch den Musikanten Siggi Kemmer und Werner Spieß, die für eine fröhliche musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgten, wurde ein besonderer Gruß zuteil, hatten sie sich doch während der laufenden Kampagne als Hexenversteher hervorgetan. Der Ortsgendarm mahnte beide zur Vorsicht, damit es ihnen nicht wie einst dem Hänsel ergehe.

Durch eine etwas zu laute Bemerkung brachte sich die Frau des Präsidenten in die Klemme als sie dem Ortsgendarm nur zustimmen konnte, der behauptete, dass jeder Dritte schön sei: „Schau nach rechts und schau nach links – sind die hässlich, bis du schön!“

In gewohnt eloquent-spritziger Weise schilderte der Ortsgendarm den diesjährigen Ausflug des Zunftrats ins Kloster Engelberg (selbstredend in dessen Klosterschenke). Der Zunftrat hatte schon bei der Anreise zahlreiche Hindernisse zu überwinden und – darf man den Ausführungen des Ortsgendarm Glauben schenken –ist ein Iron Man Wettkampf nichts gegen den „Ausflug der 1000 Stufen“.

Fröhlich eingestimmt und gut gestärkt, konnte man sich auf den Weg zum Narrentreiben machen. Pünktlich um 15.11 Uhr ergoss sich ein nicht enden wollender Strom von Narren der verschiedenen Gruppierungen aus Lauda und Oberlauda unter der musikalischen Begleitung der Musikkapelle Grünsfeld in die Laudaer Altstadt.

Ermächtigt durch das Prinzenpaar Ramona I. und Mario I., denen ein lautstarker Gruß in die Ferne geschickt wurde, gab der Ortsgendarm und sein Bürgermeister die bekanntzugebenden Bekanntmachungen bekannt. Bei den bekanntzugebenden Bekanntmachungen durften natürlich weder der neue Kreisverkehr und dessen Gefahren noch die Neubelebung des Bahnhofs zu einer Erlebnisgastronomie fehlen. Dass die Stadt statt dem Neujahresempfang einen Tag der Offenen Tür veranstalten will, soll vom Bürger gut genutzt werden. Man soll keine Angst haben, den Beamten Fragen zu stellen, denn die tun ja nichts. Der Ortsgendarm schlug seinem Bürgermeister auch eine neue Vereinbarung zum Fällen des Baumes vor dem Balkon vor, beklagte den Fachkräftemangel in der Regierung, hatte eine neue Idee zur Namensgebung des Apfelweges. So eingeheizt und in bester Stimmung feierte die Narrenschar mit der Bevölkerung, für deren leibliches Wohl bestens gesorgt war, zu fetziger Musik ein rauschendes Fest bis spät in die Nacht.