Die Faschebouze
Die Faschebouze nehmen in der Laudaer Fasnacht eine Sonderstellung ein. Als ein Unikat des Taubertäler Fasnachtsbrauchtums sind diese Figuren nicht leicht in einen weltlichen Zusammenhang zu bringen. Dennoch stellen sie als die älteste überlieferte Traditionsfigur einen großen Bezug zur Fastnacht in dem Städtchen dar. Bereits im späten Mittelalter entstanden erste Urformen der Faschebouze, die vermutlich als Vorgänger unseres heute bekannten Typus auftraten. In alten Dokumenten und Urkunden aus dem Jahr 1845 fand, der damalige Präsident Rudi Greulich Anno 1963 das Originalkostüm des Laudaer Urfaschebouzen, der seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts beinahe vollkommen in Vergessenheit geraten war. Es gilt ein strenges Reglement, dem jedeFaschebouz seither- ob Kostüm oder Person- untersteht. So darf das Flecklisgewand nur aus zwei Farben bestehen, die der Träger jedoch frei auswählen kann. Chrakteristisch ist neben dem vom Urfaschebouz überlieferten tütenförmigen, mittelalterlichen Spitzhut auch der flache Zipfelkragen, an dessen Enden kleine Glöckchen jeden Schritt der Figur untermalen. Was muß jeder Faschebouz besitzen: Ein zweifarbiges Filzkostüm mit entsprechendem Kragen und einen schwarzen Spitzhut, geschmückt mit wehenden Bändern in den Farben des Kostüms. Bei öffentlichen Auftritten/Umzügen sollte man immer dafür sorgen, dass die Anzüge geknöpft und die Hüte auf dem Kopf getragen werden. In Sitzungen oder bei Empfängen sollte ebenfalls dafür gesorgt werden, dass auf der Bühne unser Kostüm mit Spitzhut getragen wird. Ausnahmen ergeben sich nur, wenn irgendwo in einem Saal Platz genommen wird. Hier sollte der Spitzhut abgenommen werden, aber das Kostüm geknüpft getragen oder ausgezogen werden. Bei den Umzügen sollte man darauf achten, dass die Bouzegruppe nicht wie bei einer Prozession mitläuft, sondern durch hin und her oder vorwärts und rückwärts die Gruppe immer in Bewegung ist. Bei Umzugsstauungen sollten die Bouze tanzen , schunkeln oder ihr Lied singen. Wann bekommt man die Bouzeorden, als besondere Auszeichnung? Bei jeder öffentlichen Veranstaltung gibt es einen Stempel im Bouzepass. Bei 5 Stempeln gibt es rot- weiß und weiteren 7 Stempeln gibt es blau- gelb und weiteren 1 1 Stempeln gibt es pinkschwarz und weiteren 15 Stempeln gibt es Schwarz-Gold. Und bei weiteren 28 Stempeln gibt es den höchsten Bouzenorden. Auch wenn der moderne Faschebouz aus einer für die Narrengesellschaft wahren Krisenzeiten entstanden ist, kennt ihn heutzutage jeder Bürger von Lauda und der näheren Umgebung. Ob Kostüm, Spitzhut oder SublöscheDem Charme dieser Figuren kann sich kein Narr entziehen. Er ist ein Denkmal eines alten, närrischen Lauda und hinterlässt damals wie heute jedem Hüpfer, jedem Schunkeln und jedem Schritt ein weiteres Stück Narrengeschichte. Quelle: Buch.
“ Im Spiegel der Zeit?! ‚ Von. Philipp Hahn.